Ein Treffpunkt für die Nachbarschaft

Schwester Maria Magdalena neben der Glocke
Schwester Maria Magdalena zeigt die 100 Jahre alte Glocke. Sie soll demnächst im Klosterpark aufgestellt werden. Fotos: Carsten Frahm

Liebfrauenkirche möchte gerettete Kirchenglocke wieder läuten lassen

Im Klosterpark hinter der Liebfrauenkirche und dem Kloster ‚Haus Damiano‘ soll schon bald eine Kirchenglocke läuten.

Die Glocke, die 1918 in Bochum gegossen wurde, befand sich seit dem Jahr 2001 im Garten des katholischen Studierendenwohnheims Haus Michael in Düsternbrook. Schwester Maria Magdalena erinnert sich daran, dass sich dort oft Studierende getroffen haben, um zu lernen. Die Glocke galt als Ort der Stille und des Erlebens.
2021 wurde das Wohnheim geschlossen und darauf zur Unterkunft für Geflohene aus der Ukraine. Nachdem auch diese jetzt ausgezogen sind, soll das Haus abgerissen werden. Die Glocke aber möchte die Pfarrei erhalten. Das Technische Hilfswerk hat sie im Rahmen einer Übung mit 14 Leuten fachgerecht demontiert und abtransportiert. Aktuell steht sie im Kreuzgang der Liebfrauenkirche. Die Tragkonstruktion ist vorhanden, muss aber noch zusammengebaut werden. Für den Wiederaufbau fehlt noch das Fundament. Zudem fehlt ein Stromanschluss, um den Motor zu betätigen.
Die Glocke soll vor dem großen Kreuz im Park aufgestellt werden. Die Franziskanerinnen möchten den Klosterpark damit öffentlich machen. „Es soll wieder ein Ort der Begegnung und Ruhe entstehen. Ein Ort für die ganze Nachbarschaft, an den man gerne kommt“, sagt Schwester Maria Magdalena. Sie wünscht sich, dass der Wiederaufbau und die Umgestaltung des Platzes durch ehrenamtliche Mithilfe der Gemeinde getätigt und durch Spendengelder finanziert werden.
Geläutet werden soll bei Gottesdiensten im Klosterpark und wenn jemand aus der Nachbarschaft stirbt – als Zeichen des Endes und gleichzeitig Neuanfangs. „Vielleicht kann die Glocke auch läuten, wenn jemand in der Nachbarschaft ein Fest hat oder im Park ein Friedensgebet stattfindet.“LR